hiendertelltihorn
ostsporn (ostgrat)
21.08.20
eigentlich sind zwei klettertage im grueben- (oder gröeben-) kessel geplant: am freitag über den nordgrat auf den chliin diamantstock und am samstag über den ostsporn auf das hiendertelltihorn, doch angesichts der auf samstag angekündigten kaltfront mit heftigsten gewittern ziehen wir die lange tour auf das hiendertelltihorn vor und hoffen auf ein paar aufhellungen am samstag, welche für die kurze tour auf den kleinen diamantstock ausreichen würden.
zustieg:
von der handegg (1377m) via ärlen, egg und gruebensee (gröebeseewli, 2331m) zur gleichnamigen liebevoll gepflegten hütte (2512m). nun zunächst nordwestwärts auf wegspuren (markierungen, steinmänner) schliesslich west-, südwest- und zum schluss südwärts in einem grossen bogen zur nordwand des in den gruebengletscher (gröebengletscher) hineinragenden ostsporns. der einstieg befindet sich bei einem band direkt unterhalb des äusserst markanten rot-braunen felsdreiecks. von der hütte gute 1¼h, von der handegg 4½h
route:
vom band aus entlang der offensichtlichen schwachstelle (achtung: sobald die kletterei senkrecht wird, ein paar wenige meter nach rechts wechseln!) der ansonsten sehr steilen bis überhängenden wand auf eine erste terrasse (1 bh) und von hier ein paar meter hoch zu stand. nun leicht absteigend auf einer felsigen rampe 50m nach links zum nächsten stand, wo die schlüssellänge beginnt: ein ehemaliger IVer, der auch noch mit dem heutigen V sehr hart bewertet ist, aber dank der guten absicherung mit inox-bohrhaken stressfrei geklettert werden kann. stand an zackenschlinge. nun folgt eine äusserst genussvolle IVer-länge entlang einer rissverschneidung, die noch mit einem kleinen überhang gewürzt ist (einige schlaghaken). bis hierhin grossartige kletterei an fantastischem fels. doch nun wird das gelände einfacher und die linie ist auch nicht mehr eindeutig gegeben. wir kletterten von hier an alles am laufenden seil möglichst nahe der gratkante aufwärts bis auf den gipfel, wobei einem das gelände immer wieder ein wenig nach rechts abdriften lässt. es sind verschiedenste linien möglich... 4h
material: 50m-seil, schlingen, 5 express, cam #1 C3, cams #0,5 bis #2, keile, evtl slicks für die dritte SL
angetroffene verhältnisse am 21.august 2020:
auf den steilen gletscherpartien sowohl im zu- wie im abstieg liegt noch firn, was die steigeisen überflüssig machte. die kletterei tiptop trocken, die temperaturen eher zu heiss (doch da wir von der handegg aus gestartet sind, konnten wir dank der etwas vorgerückten stunde im oberen teil häufig im schatten klettern). das abstiegscouloir ist total ausgeapert, sodass wir diesen schuttigen abschnitt per abseilen hinter uns brachten. der gruebengletscher war dann glücklicherweise noch mit firn bedeckt, aber man konnte ziemlich grosse und heimtückische spalten erahnen.
keine weiteren seilschaften an diesem berg
abstieg:
zunächst entlang des südgrates abklettern (II), wobei die letzten beiden türme vor der scharte rechts auf wegspuren umgangen werden. da im couli kein schnee mehr liegt, seilten wir zunächst 15m und dann 2 mal 25m ab (die stände befinden sich immer an der rechten begrenzungswand). nun zunächst über geröll, dann über firn auf den gletscher hinunter, der erstaunlich grosse spalten aufweist. von hier entweder zurück zur gruebenhütte oder direkt hinunter zum gruebensee.
hiendertelltihorn E-sporn: sonnenaufgang nach dem couloir in den gruebenkessel (gröebenkessel) (©rl)
hiendertelltihorn E-sporn: rot: das auffällige rote felsdreieck / grün: das einstiegsband
hiendertelltihorn E-sporn: am einstieg zum glück noch firn auf dem gletscher
hiendertelltihorn E-sporn: ungefähre linienführung der ersten vier sehr schönen seillängen
hiendertelltihorn E-sporn: in der ersten länge, die sich geschickt die einzige schwachstelle der steilen N-wand zunutze macht
hiendertelltihorn E-sporn: kletterei an bestem aare-granit
hiendertelltihorn E-sporn: die erste der beiden schlüsselstellen in der dritten länge (©rl)
hiendertelltihorn E-sporn: im oberen teil sind verschiedenste linien möglich (©rl)
hiendertelltihorn E-sporn: nur selten gratartig, hier in einem schönen riss gleich rechts davon (©rl)
hiendertelltihorn E-sporn: häufig etwas unübersichtlich, doch da beinahe überall kletterbar, stört dies nicht gross (©rl)
hiendertelltihorn E-sporn: aussicht vom gipfel richtung ritzlihorn und gauli-gebiet
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