als wir vor jahren den südgrat des bristen kletterten, fiel uns der aus sehr schönem granit bestehende ruchen nördlich der pörtlilücke ins auge. diesen frühsommer endlich wagen wir uns an den klassiker am südwestgrat.

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zustieg:

von der treschhütte (1479m) im schönen fellital steil empor zu der ruine der alp pörtlistäfeli (1890m) und zur wunderschönen schwemmebene des hinter pörtlistäfeli. weiter auf dem weg empor gegen die südwand des ruchen, bis sich der weg endgültig nach osten wendet. hier über schrofen zurück zur steinchälen queren und in dieser bis zur zweiten (!) grasrinne ansteigen. zwar könnte man auch mit einem heiklen T6 via die erste rinne (unter einem grossen klemmblock durch) an den grat gelangen, doch in der zweiten, deutlich weniger steilen rinne hat martin zurfluh anlässlich der sanften sanierung an der linken begrenzungswand der rinne eine zusätzliche, gegen schluss hin plattige seillänge eingerichtet (einstiegshaken). (T4, 1¾h)

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route:

ein detaillerter beschrieb findet man auf der seite von martin zurfluh: www.alpineklassikeruri.ch
nach der einstiegslänge steigt man gut 100m über schrofen zu einfachen felsen auf. über diese zum markanten gelben überhängenden block, wo sich der original-einstieg befindet. zu beginn klettert man auf der nordseite des grates, wo es gleich die drei anspruchsvollsten seillängen der ganzen tour zu bewältigen gilt. anschliessend mehr oder weniger alles dem hie und da luftigen, aber meist einfachen grat entlang. (3¼h)

bewertung: E3, IV, ZS

material: 30m-seil, schlingen, 4 express, cams #0,4 bis #1 sowie ein kleinerer (z.b. #1 C3)

angetroffene verhältnisse am 12.juni 2022:
perfekte verhältnisse, fels (und flechten) tiptop trocken, im abstieg von der scharte zur pörtlilücke noch viele schneefelder zum runterrutschen.
nach heutigen bewertungsmasstäben mit der fragwürdigen schwierigkeitsexplosion dürfte man der ersten und dritten SL jeweils auch eine V+ geben, wobei die stellen meist zwingend geklettert sein wollen.

keine weiteren seilschaften an diesem berg

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abstieg:

zunächst gut 15m vom gipfel an abseilschlinge nach norden abseilen (man kann auch etwas westlich über ein band absteigen und gelangt um's eck herum an die gleiche stelle). nun entlang von steinmännern auf wegspuren dem nordgrat folgend absteigen. in der ersten lücke führt eine steile, steinschlägige rinne nach südosten, objektiv sicherer ist es aber, den grat weiterzuverfolgen und zwei kleine, einfache türme zu übersteigen. so gelangt man an eine unscheinbare scharte vor pt.2817. hier wechselt man auf die südseite und gelangt so in angenehmem gelände gemütlich zur pörtlilücke (2505m).